Vita

Svea Schildknecht  -  Sopran

 

Die aus Heidelberg stammende Sopranistin Svea Schildknecht erhielt dort von frühester Kindheit an ihre musikalische Ausbildung in den Fächern Gesang, Klavier, Geige, Dulzian, Dirigieren, Theorie, und sang und spielte in Chören, Orchestern und Ensembles für Alte Musik. Als Schauspielerin wirkte sie in der Jugendtheatergruppe „Theaterclub Langgarten“ mit. Später Pantomime-Unterricht in Freiburg. Einen ersten Preis erhielt sie beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie Klavierbegleitung. Erster Gesangsunterricht bei Frau Rosemarie Landmann in Heidelberg.

 

Ein Schulmusik- und Englisch-Studium führte sie nach Freiburg im Breisgau. Dort Gesangsstudium bei Friederike Dästner-Schaarschmidt, Lied bei Ramón Walter und Hans-Peter Müller. Als Gast studierte sie an der Opernschule der Musikhochschule Freiburg bei Gerd Heinz. Privatunterricht bei Ingeborg Danz und Beata Heuer-Christen. An der Schola Cantorum Basel absolvierte Svea Schildknecht einen Master-Studiengang im Fach Vokal-Ensemble bei Anthony Rooley und Evelyn Tubb. Meisterkurse bei Ingrid Figur, Edith Wiens, Christoph Prégardien, Charles Spencer, Kurt Widmer, Elisabeth Glauser, der Internationalen Händel-Akademie Karlsruhe, u.v.a..

 

Svea Schildknecht ist sehr engagiert im Bereich der Neuen Musik und führte zahlreiche Werke und Uraufführungen auf, von Mauro Lanza, John Zorn, Michel Roth, Detlev Müller-Siemens, Matthias Heep, Jean-Luc Hervé, Katharina Rosenberger, Tim Otto Roth, Michael Hersch, Lukas Langlotz, Beat Gysin, Rudolf Kelterborn, Balz Trümpy, Jürg Wyttenbach, Daniel Weissberg, Jakob Ullmann, Roland Moser, Hans-Martin Linde, Orm Finnendahl, Otfried Büsing, Dieter Mack, Gualtiero Dazzi, Georges Bloch, u.v.a. und arbeitete mit den Dirigenten Johannes Kalitzke,  Michael Boder, Jürg Henneberger, Pierre Roullier, Walter Nussbaum, Matthias Pintscher, Jürg Wyttenbach, Peter Siegwart, Francesc Prat, Geoffroy Jourdain, u.a. mit dem ensemble recherche, Ensemble Phoenix, ensemble 2e2m, dem Nouvel Ensemble Contemporain, dem Ensemble neuverBand, dem Ensemble Mondrian, dem Ensemble Contrechamps.

 

Am Theater Rigiblick Zürich sang sie 2008 in der Musiktheaterproduktion „Rote Asche“ des Komponisten Mischa Käser eine der vier Gesangsrollen. 2012 sang sie die Partie des "Koloratursopran" in der Produktion "Kopernikus" von Claude Vivier (1978/79) mit der Opera Factory Freiburg (ehemals Young Opera Company) in Freiburg. Die vom SWR produzierte CD-Einspielung des Stücks erhielt 2016 den Preis der deutschen Schallplattenkritik und 2017 den International Classical Music Award. 2015 und 2016 sang Svea Schildknecht die Rolle der Maria Bellacanta im Stück "Hexe Hillary geht in die Oper" von Peter Lund in einer Gastproduktion der Opera Factory Freiburg im Kleinen Haus des Theaters Freiburg und im E-Werk Freiburg. 2016 sang sie in der Oper "Don Quijote" von Hans Zender die Partien des hohen Soprans in einer Produktion des Ensemble Modern in Frankfurt. 2018 sang sie bei den Bregenzer Festspielen in der Opernproduktion "Das Jagdgewehr" von Thomas Larcher mit der Schola Heidelberg und dem Ensemble Modern. Weitere Vorstellungen beim Holland Festival Amsterdam im März 2020 wurden mit Ausbruch der Corona-Pandemie abgesagt. 2019 sang Svea Schildknecht am Theater Basel in der Oper "Al gran sole carico d’amore" von Luigi Nono als hoher Sopran im Coro Piccolo. Bei Wien Modern 2021 und dem ZeitRäume Festival Basel singt Svea Schildknecht die Rolle der ersten Magd in der Produktion „Poppaea“ von Michael Hersch.

 

Als Mitglied des Solistenchores des Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestrundfunks Freiburg sang Svea Schildknecht unter der Leitung von Ingo Metzmacher, Kwamé Ryan, Peter Hirsch, u.a. Die CD-Produktion “Luigi Nono: Io, frammento da Prometeo” erhielt 2004 den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

 

Sie ist Gründungsmitglied des Sängerquartetts Ensemble SoloVoices, das sich auf die Interpretation zeitgenössischer Musik spezialisiert hat und mit Produktionen am Lucerne Festival, dem Donaufestival Krems, contrapunkt St.Gallen, Klangraum Basel, u.a. in Erscheinung getreten ist, mit Aufführungen der Werke von John Cage, Kaija Saariaho, Matthias Heep, Mike Svoboda, Roland Mser, Thomas Kessler, Beat Gysin, Roland Moser, Mischa Käser, Martin Wistinghausen, Hans-Peter Frehner, Jean-Jacques Knutti, u.a.

 

Ausserdem ist Svea Schildknecht Gründungsmitglied des Trios Tre Voci mit Viola de Galgóczy, Mezzosopran und Susanne Otto, Alt. Und Mitglied des Quartetts Voc_4 mit Uraufführungen von Werken Katharina Rosenbergers bei den Kunstfestspielen Herrenhausen, in Basel, Zürich, La Chaux-de-Fonds und der Schlossmediale Werdenberg.

 

Neben ihrer Tätigkeit als Interpretin Neuer Musik singt sie Konzerte im Lied- und Oratorienbereich. Solistisch sang sie unter den Dirigenten Helmuth Rilling, Peter Schreier, Roman Kofman, Hermann Max, Fritz Näf, Jürg Wyttenbach, Douglas Boyd, Simon Halsey, Jürg Henneberger, Jan Schultsz, Timothy Brown, Andreas Schröder, Jörg Endebrock, u.a. und trat mit mehreren Orchestern auf, dem Musikkollegium Winterthur, dem Bach-Collegium Stuttgart , dem Tonhalle Orchester Zürich, Dem kleinen Konzert, "La Scintilla" Zürich, “La Gioconda” Luzern.

 

Svea Schildknecht gab Liederabende in Frankfurt a.M., Marburg, Stuttgart, Heidelberg, Freiburg, Hofgeismar, Bad Dürrheim, mit den Pianisten Urs Liska, Carl-Martin Buttgereit und Barbara Schwab-Sachs.

 

Eine musikwissenschaftliche Arbeit schrieb sie über das Liedschaffen des Komponisten Anton Urspruch (1850 – 1907), dessen Lieder sie regelmäßig in Liederabenden zu Gehör bringt.

Als Ensemblesängerin sang sie mit den Basler Madrigalisten, dem Orlando di Lasso-Ensemble, der Rheinischen Kantorei, dem Deutschen Kammerchor, dem Anton-Webern-Chor, der Zürcher Sing-Akademie, dem Schweizer Kammerchor.

An der Musikhochschule Freiburg ist Svea Schildknecht im Fach Stimmbildung für die Studenten der Freiburger Akademie zur Begabtenförderung (fab) tätig. An der Domsingschule Freiburg unterrichtet sie Gesang.